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Schlagwort: Literatur

Sonnets and silver dollars. Der Gedichtband „frank“ von Diane Seuss

05. Dezember 2023 | Jenny Bünnig

Seuss schreibt Sonette. Geht man im Internet auf die Suche nach dieser spezifischen Gedichtform, die sich durch ihre Länge, ihr Reimschema und das Versmaß auszeichnet, gewinnt man jedoch den Eindruck, dass deren kanonisierte Geschichte „Von Petrarca bis Rilke“ (Deutschlandfunk) reicht. Verlage schlagen vorrangig die Sonette von…

Queer-Sein im Glasgow der 90er – Douglas Stuarts „Young Mungo“

11. Juli 2023 | Sandra Beaufaÿs

Was bedeutet es, als queerer Jugendlicher im Arbeiter*innenmilieu aufzuwachsen? Dieses Themas hatten sich bereits die Franzosen Didier Eribon und Eduard Louis autobiografisch angenommen, auch der US-vietnamesische Autor Ocean Vuong behandelt ein ähnliches Sujet im Rahmen der eigenen familiären Migrationsgeschichte. Der gebürtige…

So aktuell wie nie – zum 20. Todestag der Theologin Dorothee Sölle

25. April 2023 | Claudia Janssen | Uta C. Schmidt

In diesem Jahr erinnern Menschen aus theologischen, feministischen, politischen Zusammenhängen an den 20. Todestag von Dorothee Steffensky-Sölle, geborene Nipperdey (1929–2003), eine der profiliertesten und bekanntesten Theologinnen des 20. Jahrhunderts. Sie war promovierte Theologin und habilitierte Literaturwissenschaftlerin.…

Eine Phönix. Christine Wunnickes fulminante Wiederentdeckung Margherita Costas

04. April 2023 | Tina Hartmann

Wer war Margherita Costa? Opernsängerin, Kurtisane – vor allem aber eine Dichterin, die schon zeitgenössisch aus allen Rahmen fiel. Doch wie lässt sich eine Autorin präsentieren, deren Werk seit über 300 Jahren vergessen ist? Christine Wunnikes Porträt, Werkauswahl und erste deutschsprachige Teilübersetzung Die schöne Frau…

Wenn „Die jüngste Tochter“ erzählt – ein autofiktionaler Roman von Fatima Daas

26. April 2022 | Büşra Kahraman

Unter dem Pseudonym Fatima Daas erzählt die Autorin in ihrem Debütroman Die jüngste Tochter vom Leben der gleichnamigen Protagonistin. Als Ich-Erzählerin berichtet diese nicht chronologisch und nicht linear, sondern asynchron, fragmentarisch und unabgeschlossen von ihrer Familie, ihrer Schulzeit, ihren Liebesbeziehungen, ihrem…

Ist nur die Wut von weißen Männern gerecht? Ciani-Sophia Hoeders „Wut und Böse“

18. Januar 2022 | Katharina Tolle

Wut ist nicht gleich Wut. Dieses Fazit zieht Ciani-Sophia Hoeder in ihrem Buch Wut und Böse und zeigt, dass die Wut bestimmter Personengruppen als legitim betrachtet wird, während vor allem die Wut von gesellschaftlich benachteiligten Gruppen als unrechtmäßig abgetan wird. Dagegen will sie sich wehren. Ihr Buch ist keine…

Für einen gerechten Kanon? Nicole Seiferts „Frauen Literatur“

30. November 2021 | Tina Hartmann

Wer hätte bis vor kurzem gedacht, dass es literaturwissenschaftliche Kanonfragen bis ins Sachbuchprogramm eines großen Publikumsverlages schaffen? In Frauen Literatur: abgewertet, vergessen, wiederentdeckt fragt Nicole Seifert, wie es sein kann, dass Literatur von Frauen im Kanon der Weltliteratur, namentlich im…

Tsitsi Dangarembga – Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2021

16. November 2021 | Rita Schäfer

Am Sonntag, den 24. Oktober 2021, wurde der simbabwischen Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. In ihren Werken setzt sie sich literarisch und cineastisch mit der Situation von Frauen in Simbabwe auseinander. Auch im realen Leben erhebt sie ihre Stimme. Ihr frauen-…

Moderne Heldin im antiken Gewand? „Annette, ein Heldinnenepos“

10. August 2021 | Leonie Süwolto

Im Mittelpunkt von Anne Webers Epos Annette, ein Heldinnenepos, das 2020 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, steht die Biografie einer bisherigen Randfigur der allgemeinen Geschichtsschreibung: Anne Beaumanoir. Die französische Widerstandskämpferin und ihr lebensrettendes Engagement für die Résistance während des…

Ein „Roman zum Wohlfühlen“? Karen Köhlers Miroloi und misogyne Literaturkritik

11. Mai 2021 | Jara Schmidt

Karen Köhlers Romandebüt Miroloi (2019) ist dem Titel nach ein Toten- oder Klagelied. In diesem berichtet die adoleszente Protagonistin in 128 Strophen vom konfliktgeladenen wie restriktiven Leben innerhalb einer patriarchalen Inselgemeinschaft, in der sie als Person unbekannter Herkunft „eigentlich nicht vorgesehen“ (S. 28)…